Sommergedanken

Es ist warm. Durch das Fenster strömt dicke Luft, schwüle Hitze und der Geruch von Sommerregen. Das Wasser plätschert und ich trinke einen Schluck. Hunger, was für ein Gefühl, noch ein Schluck Wasser, das ich aufsauge und weiter dringt der Regen in meine Ohren. Mein Gesicht wird kalt, dann wieder warm und mein Mund ist so trocken. Stille und ein feines Plätschern. Süße Düfte, von meiner Hand an meiner Nase, sie trägt noch immer deine Spuren, so durstig. Ich atme aus und mein Atem streift die Haut, die feinen Haare meiner Hände und bläst die Erinnerung an deine Berührung fort. Was sagten sie? Vage erinnere ich mich daran, was sie sagten, scharf aber hallen ihre Stimmen in mir wider. So weich wie Federkissen, so rau wie Putzschwämme, so leise wie ein Regentropfen, so laut wie die Zikaden in der Sommerhitze. Und seine Hand, bedeckt mit weichen, feinen Haaren, die Haut so süß wie eine reife Banane und die Worte wie Süßstoff. Goldmund sagt, die Liebe habe keine Worte. Nein, die Liebe hat kein Denken, sie hat Hören, Fühlen, Schmecken, Tasten. Und doch wäre ich ohne Worte verloren. Ich flöße mir den Rest meines Wassers ein, ein wohltuendes Gefühl, das die Sucht für einen Moment befriedigt. Mein Kopf droht zu platzen und ist doch von der friedlichsten Stille betäubt.

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